Archiv für September 14th, 1943

Urlaubshoffnung

Dienstag, 14. September 1943

Aber auch die Zeit, in der ich auf der Schreibstube arbeiten konnte, ging auch mal zu Ende. Als ich in den letzten Tagen noch einige Urlaubsscheine zu schreiben hatte, faßte ich mir ein Herz und fragt unseren Chef kurzentschlossen, ob, wenn ich auf Urlaub fahren kann, mein Freund G. Kleber mitfahren kann. Wir wollten uns besuchen usw. usw. Er sagte daraufhin zu Hampe unserem Spieß, wenn es möglich sei, soll Hampe es so einrichten. Als ich dann abends meinem Freunde Gerhard sagte, daß ich unseren Chefkurz angehauen habe, stieg die Hoffnung wieder auf einen gemeinsamen Urlaub.

Papierkrieg

Dienstag, 14. September 1943

Zu schreiben waren noch die Abschußmeldungen der Flugzeugabschüsse. Hier zeigte sich wieder, was für bürokratische Schreibarbeiten für so eine Meldung zu verrichten waren. Auf einem vorgedruckten Formluar waren Fragen aufgeführt, wie: Brannte die Maschine in der Luft? Kam sie mit Rauchfahne herunter? Explodierte sie am Boden? Brannte sie am Boden oder war nur eine Rauchwolke zu sehen? usw. So sogar die Fabriknummer und das Baujahr des Flugzeuges wollte man wissen. Dazu mußten alle die Zeugenbescheinigungen mehrmals abgeschrieben werden. Es war wirklich ein Papierkrieg.

Eine umfangreiche Arbeit waren auch Vorschläge zum Eisernen Kreuz. Allein von der B I habe ich die Einreichungen von 5 Mann geschrieben. Da der Weg von der Protze zur Stellung ziemlich weit war, machte ich noch einmal mit dem Troß Stellungswechsel, etwas näher an die Feuerstellung heran. Es war auch wieder im Wald. Ich habe ja in meinem Leben schon viel Maschine geschrieben, aber mitten im grünen Wald zu schreiben, während am blauen Himmel feindliche Flugzeuge herumschwirrten, das war mir doch noch nicht passiert.

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