Archiv für Februar, 1943

Mitten im LKW-Rennen

Montag, 15. Februar 1943

In den ersten Morgenstunden wurden wir endlich abgeschleppt und fanden die Kolonne wieder. In einem Russenhaus konnten wir uns endlich wieder aufwärmen. Bald ging es weiter. Bei Wjasma bogen wir in die große Autostraße ein und fuhren in Richtung Smolensk. Diese Rollbahn wies streckenweise eine gute Fahrbahn auf. Fahrzeuge brausten hin und her. Es war wie ein „Lastwagenrennen“, mit solchen Geschwindigkeiten wurde gefahren. Während der Fahrt erzählte mir mein Fahrer, daß die Battr. sich im November 194[2] nördlich Sychevka im Erdeinsatz ausgezeichnet hat, über 40 Ausfälle erlitt und im Ehrenblatt der Luftwaffe lobend erwähnt wurde.

Beim neuen Chef

Sonntag, 14. Februar 1943

Am 13.02. kam der Befehl zum Rückzug und am Sonntag, 14.02., ging es ab. Hier lernten wir unseren Chef, Oblt. Siebeck kennen, wie er zürnend und schreiend umherging. Wir fuhren dann mit unseren Troßfahrzeugen quer über das Rollfeld des Fliegerhorstes. Wenn ein Kfz. im Schnee stecken blieb, wurde er durch einen Panzer wieder herausgezogen. Gegen Abend kamen wir auf die Rollbahn Richtung Wjasma. Es wurde uns gesagt, es gänge nach Smolensk, dort würde ein Stützpunkt aufgemacht. Bei hereinbrechender Nacht hatte mein Lastwagen einen Motorendefekt und wir standen die ganze Nacht mutterseelenallein auf der Straße.

Die Fahrt zur Einheit

Donnerstag, 11. Februar 1943

Am 30. Januar gelangten wir in Witebsk an und marschierten zu einer Flakergänzungsbatterie, die in einer Kaserne untergebracht war. Hier hörten wir gleich im Radio über die Katastrophe von Stalingrad. Eine Woche später wurde ich mit noch 8 Mann in Marsch gesetzt zur Flak Abt. I/36, die in Nowo Dugino lag. Mit dem Dienstanzug fuhren wir zunächst nach Smolensk. Es herrscht ein graußiger Schneesturm. Dazu waren in dem Eisenbahnabteil keine Fensterscheiben. Wir waren froh, als wir morgens beim Roten Kreuz die erste heiße Nudelsuppe essen konnten. Anschließend verlebten wir einige frohe Stunden im Soldatenheim. Am nächsten Tag waren wir in Wjasma. Mit einem N.S.K.K. [Nationalsozialistisches Kraftfahrkorps] Omnibus fuhren wir mit bis Nowo Dugino, dann marschierten wir mit unserem Gepäck über das weite, tief verschneite Rollfeld des Fliegerhorstes Dugino und übernachteten in den Unterkunftsgebäuden. Hier lag auch der Stab unserer neuen Abteilung. Nun wurden wir auf die einzelnen Batterien aufgeteilt. Ich kam mit meinem Freunde Gerhard Kleber zur 3. Battrie. Der Troß davon lag in Ladygino. Wir meldeten uns beim „Malinki-Spieß“, erledigten die üblichen Formalitäten und wurden dann in eine Kraftfahrer-Unterkunft geschickt. Wir waren froh, nun endlich einer festen Einheit anzugehören. Mit der Verpflegung konnten wir sehr zufrieden sein. Wir haben uns sogar einmal Kartoffelpuffer gebacken. Der Spieß sagte uns, wir sollten bei nächster Gelegenheit mit nach vorn fahren und in die Gefechtsbatterie eingegliedert werden. Die Batterie lag zum Luftbeschuß in Sychewka. Wir konnten aber nicht dorthin fahren. Infolge Schneestürme und starker Schneefälle kam kein Fahrzeug weg. Uns war das recht.

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